Bergisch Gladbach
274
50.9812, 7.1037
Bewertung: 3.8
Tippe für mehr Informationen
Information
Die Papierfabrik Zanders in Bergisch Gladbach wurde 1829 gegründet und entwickelte sich im Laufe von fast 200 Jahren zu einem der bedeutendsten Feinpapierhersteller Deutschlands. Die Firmengeschichte geht jedoch noch weiter zurück: Bereits 1596 wurde an der sogenannten Gohrsmühle, einem Standort an der Strunde, Papier produziert – diese Mühle gehört zum Ursprung des späteren Unternehmens.
Johann Wilhelm Zanders übernahm 1829 die Papierfabrik und baute das Unternehmen kontinuierlich aus. Unter der Leitung seiner Familie, besonders unter Maria Zanders im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, wuchs die Produktion stark und die Fabrik wurde modernisiert. 1891 erfolgte die Elektrifizierung, 1901 der Eisenbahnanschluss, was die Rohstofflieferungen und den Versand ermöglichte.
Das Unternehmen war für seine hochwertigen Papiere, darunter Kunstdruckpapier, bekannt und beschäftigte mehrere tausend Mitarbeiter. Während der Weltwirtschaftskrise und in den Kriegsjahren musste das Unternehmen schwierige Phasen überstehen, konnte sich aber stets behaupten. Im 20. Jahrhundert wurde das Werk mehrfach erweitert, bis in die 1980er Jahre investiert und modernisiert.
2011 endete der Betrieb, und das Gelände wird seither für städtebauliche und kulturelle Projekte umgewandelt. Die Papierfabrik Zanders prägte das Stadtbild und die Wirtschaft von Bergisch Gladbach maßgeblich. Heute erinnert das ehemalige Firmengelände als „Bonner Flagge“ an die traditionsreiche Industriegeschichte.