Wandlitz
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Die Jugendhochschule der FDJ in Wandlitz, auch bekannt als Jugendhochschule "Wilhelm Pieck", war eine bedeutende Schulungsstätte der Freien Deutschen Jugend (FDJ) von 1946 bis 1990. Sie befand sich am Bogensee, etwa 15 Kilometer nördlich von Berlin, auf einem Gelände, das zuvor Joseph Goebbels als Landsitz diente.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Areal zunächst als sowjetisches Militärlazarett genutzt, bevor es 1946 der FDJ übergeben wurde. Die Schule entwickelte sich zur zentralen Ausbildungsstätte für FDJ-Funktionäre und erhielt 1950 den Namen des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck. Ab 1951 wurde der Komplex unter der Leitung des Architekten Hermann Henselmann im Stil des Sozialistischen Klassizismus erweitert.
Die Jugendhochschule galt als "Kaderschmiede" und bildete nicht nur deutsche, sondern auch internationale Studenten aus. In den 1980er Jahren wurde die Anlage modernisiert und um weitere Gebäude ergänzt, darunter eine Sporthalle und ein zusätzliches Internat.
Mit der Wende 1990 wurde die Hochschule geschlossen. Seitdem stehen die denkmalgeschützten Gebäude leer und verfallen zusehends. Trotz verschiedener Nutzungsversuche, wie dem Internationalen Bildungszentrum bis 1999, konnte keine dauerhafte Lösung gefunden werden. Die jährlichen Betriebskosten für das Land Berlin belaufen sich auf über 250.000 Euro. Heute ist die verlassene Anlage ein faszinierender Lost Place, der von der bewegten Geschichte der DDR zeugt.