Das Rittergut Salzgitter Thiede blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, die eng mit der Entwicklung des Ortes Thiede und der Region verbunden ist.
Das Rittergut Thiede wurde zwischen 1704 und 1708 durch den Wolfenbütteler Baumeister Hermann Korb für Julius Stats Heinrich von Breymann errichtet, der als herzoglicher Oberamtmann in der Region tätig war.
Die Ursprünge des Ortes Thiede gehen bis in das Jahr 780 zurück, als er erstmals als „Tihide“ urkundlich erwähnt wurde.
Das Gut entstand in einer Zeit, in der Thiede und das benachbarte Stift Steterburg immer wieder Opfer von Plünderungen und Zerstörungen waren, insbesondere im Mittelalter und der Frühen Neuzeit.
Die unmittelbare Nähe zur Burg Steterburg (erbaut zwischen 924 und 933) prägte die Geschichte des Gutes und des Dorfes über lange Zeit.
Ab etwa 1850 setzte die Industrialisierung in Thiede ein, mit dem Bau einer Zuckerfabrik direkt neben dem ehemaligen Rittergut und weiteren Fabriken wie Konservenfabriken und einer Ziegelei.
Der Wandel vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zum Industriearbeiterstandort war um 1900 vollzogen, was einen massiven Anstieg der Bevölkerung und des sozialen Lebens zur Folge hatte.
Das Rittergut ist ein bedeutendes Bauwerk aus der Barockzeit und wurde in den vergangenen Jahren durch Hinweistafeln und ortsgeschichtliche Pflege in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Im Obergeschoss gibt es tolle Wandbilder der ehemaligen Bewohner zu sehen, Einrichtung ist nur noch wenig vorhanden.
Teile des Gutshauses und der ehemaligen Zuckerfabrik existieren noch und dienen als Zeugnis der industriellen und adligen Geschichte Thiedes.
Heute steht das Rittergut als kulturelles Wahrzeichen und Erinnerungsort in Salzgitter Thiede.
Die Geschichte des Ritterguts ist eng mit den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen der Region verknüpft, von den Zeiten der Feudalherrschaft über die Industrialisierung bis hin zur Integration in die Stadt Salzgitter im 20. Jahrhundert.